Europa vor dem Aus? – Sozialabbau, Kürzungsdiktate, Massenproteste …

06. September 2012  Allgemein
MdB und Chefvolkswirt der Linken

Michael Schlecht, MdB und Chefvolkswirt der Linken

„Eine der nächsten Krisenregionen Europas könnte durchaus Baden-Württemberg sein.“ Diese Meinung vertritt der Bundestagsabgeordnete der Linken, Michael Schlecht. Dies, weitere wirtschaftspolitische Zusammenhänge und die Forderungen der Linken wird Michael Schlecht, am 19. September um 19 Uhr in seinem Vortrag im Restaurant Delphi (Scheffelhof) in Bad Säckingen darstellen. Michael ist  aus Mannheim, er ist Chefvolkswirt unserer Bundestagsfraktion und war dies langjährig bei der Gewerkschaft ver.di. Der Abend ist überschrieben mit „Europa vor dem Aus? – Sozialabbau, Kürzungsdiktate, Massenproteste …“

Wie keine andere Region profitiert das Exportland Baden- Württemberg derzeit von der Währungsunion. Käme es zu einem abrupten Ende des Euros, hätte dies fatale Folgen:

„Eine massive Aufwertung unserer Währung macht deutsche Produkte im Ausland schlagartig nicht mehr konkurrenzfähig“, so Schlecht. Dies sei der Hauptgrund, weshalb Angela Merkel sich vehement für den Erhalt der europäischen Währung einsetze, nicht aus Solidarität gegenüber den europäischen Nachbarn. Das Kürzungsdiktat für Griechenland verkenne die wahren Ursachen und verhindere die wirtschaftliche Entwicklung.

Nicht in unverhältnismäßiger Sozialpolitik einzelner Euro- Staaten sei die Ursache der Währungskrise zu finden, sondern in der deutschen Lohn- und Sozialpolitik.

Lohnstagnation, fehlende Binnenkaufkraft und Sozialabbau in den letzten zehn Jahren haben zu einem deutschen Exportüberschuss von über 1,4 Billionen Euro geführt. Während Exporte, vor allem in den Euroraum explodierten, konnten die Importe nicht ansatzweise mithalten, sodass die Wirtschaft in anderen Ländern wegen der billigen deutschen Produkte einbrach. Die Lösung der Euro-Krise liege vor allem in Deutschland:

„Wir müssen weg von der extremen Exportorientierung und die Binnenkaufkraft stärken!“ Notwendig sei zudem eine europäische Bank für öffentliche Anleihen, um „Zockerbanken“ aus dem Geschäft mit den Staatsanleihen zu drängen.

Auch zum erforderlichen flächendeckenden Mindestlohn, über die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse gerade bei Frauen und über den Fiskalpakt und seine Folgen wird Michael Schlecht in seinem Vortrag sprechen und Fragen beantworten.