Widerstand erfährt Würdigung

07. Februar 2013  Allgemein, Berichte

Transparent vvnWir waren am 2. Februar, am Samstag, bei der Demonstration anlässlich des achtzigsten Jahrestags des gescheiterten Mössinger Massenstreiks gegen die Machtergreifung Hitlers. Zu dem Demonstrationszug hatten sich linke Parteien und Gruppierungen, Gewerkschaften, antifaschistische Organisationen und Mitglieder der Friedensbewegung, über 1200 Leute, zusammengefunden. Bei der anschließender Kundgebung vor der Langgass-Turnhalle sprach zunächst Jens Rüggeberg von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN) und Gerhard Bialas. Letzterer beanstandete, »dass ein paar wenige Mössinger versuchen wollen, die Verdienste der Streikenden herabzuwürdigen.« Anschließend hörten wir Andrea Ayen, deren Vater Paul, Großvater Hermann und Onkel Eugen am Streik von 1933 mitmarschierten. Sie freute sich, dass deren Widerstand »heute eine so große Würdigung erfährt«. DGB-Landesvorsitzender Niko Landgraf sprach zu uns darüber, „die Erinnerung an die Frauen und Männer von damals, die Zivilcourage zeigten, wach zu halten.« Der Dußlinger Rechtswissenschaftler Wolfgang Däubler brachte den Streikenden großen Respekt entgegen „vor deren Mut – denn die Konsequenzen waren nicht abzusehen.« Als wir schon recht durchgefroren waren, kamen drei jugendliche Mössinger Antifaschisten zu Wort: Lukas und Elisa Hezel und Thorben Meier sagten: »In Mössingen waren es kleine, einfache Leute, und nicht die üblichen großen Männer, die Geschichte geschrieben haben.« Bericht in Reutlinger Generalanzeiger

Es war eine wichtige Erfahrung, in einer so großen Gruppe von Gleichgesinnten unterwegs zu sein, wenn auch auffiel, dass die Bevölkerung sich praktisch nicht beteiligte. Anschließend besichtigten wir in der Mössinger Kulturscheune die Ausstellung, in der der Mössinger Widerstand in Film und Dokumenten anschaulich dargestellt wird.

Kopf des DemonstrationszugsZug durch den OrtKundgebungLukas, Elisa und Torben