Badische Zeitung: Linke will Spital-Fall nachgehen – Besuch der MdB Karin Binder.

15. Juli 2016  Allgemein

BAD SÄCKINGEN. „In vier bis fünf Wochen werde ich wieder hier sein und hoffe, dass ich dann Ergebnisse präsentieren kann.“ Karin Binder, Bundestagsabgeordnete der Linken, will sich des Themas Spital Bad Säckingen und dessen Zukunft annehmen. Am Mittwochabend war Binder im Rahmen ihrer Sommertour zu Gast in der Kurstadt.

Binder ist im Wahlkreis Karlsruhe in den Bundestag eingezogen und auch für Südbaden und den ländlichen Raum zuständig. Daher interessiere sie sich für die Gesundheitsversorgung, erklärte sie in der Mensa des Scheffelgymnasiums. Zum Bürgergespräch hatten Vertreter der Linken aus dem Landkreis Waldshut eingeladen. Dass praktisch keine Bürger zur Veranstaltung kamen, lag wohl daran, dass der äußerste Südwesten nicht Stammland der Linken ist.

Im Vorfeld hatte sich Binder mit Vertretern der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Spitals einsetzt, sowie mit Ärzten und Kommunalpolitikern unterhalten. Dabei habe sie festgestellt, dass niemand erklären konnte, mit welcher Grundlage das Kienbaum-Gutachten in Auftrag gegeben worden sei und zu welcher Aussage es komme. Sie habe durch das Gutachten mehr Fragen als Antworten. „Das ganze Gutachten macht eigentlich nur Sinn, wenn es zum Ziel hat, das Spital in Bad Säckingen zugunsten des Standorts Waldshut zu erreichen“, sagte Binder. Die Schließung des Labors und der Gerätesterilisation sei für sie nicht nachvollziehbar. 70 Prozent der Patienten kämen über die Notfallversorgung, bei den aktuellen Einschränkungen sei klar, dass die Patientenzahl abnehmen werde. Am Ende könnte die Schließung beider Häuser die Folge sein, allerdings aus genau gegensätzlichen Ursachen.

Binder will sich beim Regierungspräsidium melden und Kontakt zu Verdi aufnehmen. Immerhin gehe es um Arbeitsplätze der Belegschaft in Bad Säckingen.

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung vom Fr, 15. Juli 2016.

http://www.badische-zeitung.de/bad-saeckingen/linke-will-spital-fall-nachgehen–124848920.html