Als ich heute in der Zeitung las, dass vermutlich doch Steuergelder in den Nord-Süd-Dialog geflossen seien, es geht wohl um Kochbücher im Wert von drei- oder viertausend Euro, da platzte mir der Kragen, denn mir wurde folgendes bewusst:
Da sich vermutlich die Beteiligung der Sponsoren steuermindernd ausgewirkt hat, wird sowieso Steuergeld in die Veranstaltung Nord-Süd-Dialog geflossen sein. Und zwar in ganz anderer Höhe, als diese lächerlichen Beträge, um die es offiziell geht. Schon lange ist es Usus, dass die Mehrheit der Reichen und Mächtigen sich darum drückt, sich angemessen am Gemeinwesen zu beteiligen. Das Hauptaufkommen aller Steuern stammt über die Umsatzsteuer und andere Steuern nämlich von uns. Untragbar auch, wie heute die Vermögenden ihr Geld steuerumgehend Banken anvertrauen, um ihre Hobbys zu organisieren. Man nennt das Stiftung. Nur ein Teil der Stiftungen erfüllt nämlich karitativen Nutzen. Diese Gelder gehören uns allen, und wir brauchen sie unter vielem anderen für Bildung und Betreuung im Vorschulbereich sowie für eine alltagstaugliche Weiter- oder Neuqualifizierung eines Heeres von Frauen nach der Familienpause, die bislang weder darauf Anspruch haben noch es selber finanzieren können. Mit ihren Erfahrungen werden sie zwar in Ehrenämtern geschätzt, aber faktisch doch ausgenutzt, oder mit Minijobs ohne Perspektiven abgespeist. Während man sich oben die Pöstchen und Vergünstigungen zuschachert!
Es geht gar nicht mehr um Wulff, es geht um das System.