In einer Deutschlandfunk-Sendung sprach Marie-Christine Ostermann, die Bundesvorsitzende der Jungen Unternehmer davon, dass die unteren Einkommensgruppen ja gar keine Steuer bezahlen. Da sei schon genug von oben nach unten umverteilt. Dem muss entschieden widersprochen werden.
Frau Ostermann sollte sich einmal in der Schweiz anschauen, wo dort die unteren Einkommen angesiedelt sind. Arbeitnehmer in der Schweiz können damit auch mehr Steuern bezahlen.
Eine Gemeinschaft muss heute mehr aufbringen als früher, um die Gesellschaft am Funktionieren zu halten. Die Kulturtechniken, die wir inzwischen jedem beibringen müssen, sind mehr als eine Schleife Binden, Beten, Lesen und Schreiben und die Grundrechenarten im Zahlenraum bis Hundert. Da gehört Medienkompetenz dazu, Gesundheitswissen, Haushalten mit Geld und vieles mehr. Vor hundert Jahren gab es mit Ausnahme von Grundnahrungsmitteln und Musikinstrumenten fast alles, was uns heute umgibt, noch nicht. Eine immense Infrastruktur, die man nicht über einzelne Gebühren finanzieren kann, die wir weder zurückschrauben können noch wollen, da sie auch jede Menge Arbeitsplätze bietet. Das kostet!
Mit höheren Löhnen für die unteren Einkommensgruppen könnten die unteren Einkommensgruppen sich auch mehr am Gemeinwohl beteiligen! Dass sie sich sowieso durch ihre Arbeit am Gemeinwohl beteiligen, dürfte ja hoffentlich klar sein. Am meisten tragen sowieso die Arbeitnehmer bei, denen der geringste Spielraum bleibt!