Südkurier: Linke will Spital-Standort Bad Säckingen erhalten

27. März 2015  Presseecho

Neubau eines Krankenhauses in Albbruck lohnt sich für Kreisverband nicht. Plädoyer für wohnortnahe Versorgung und gute Bezahlung für Ärzte und Pflegeberufe

Die Diskussionen um die Zukunft des Bad Säckinger Spitals beschäftigt auch den Linken-Kreisverband Waldshut. Grundsätzlich wurde in diesem Zusammenhang beim dritten offenen politischen Stammtisch am Mittwochabend in der Rhybrugg eine zunehmende Schieflage in vielen sozialen Bereichen beklagt.

Zur derzeit laufenden Spitaldiskussion forderte Kreisvorsitzender Paul Barrois Transparenz und die Beteiligung der Bürger. Kritisiert wurde hier der Umgang mit dem viel zitierten Gutachten zu den beiden Spitalstandorten Bad Säckingen und Waldshut. Der Kreisrat müsse ein zweites Gutachten in Auftrag geben, so die Ansicht von Stadtrat Angelo de Rosa. Gemeindrat und Bevölkerung müssten dahingehend Druck machen. Außerdem wünschte sich de Rosa in dieser Sache eine Diskussion, die Parteizugehörigkeiten außen vor lasse: „Es geht um die Versorgung der Bevölkerung.“ Und Barrois: „Das ist kein linkes und keine schwarzes Problem. “

Abwanderung in die Schweiz

Die Linken sind sich jedenfalls recht sicher: Der Neubau eines Krankenhauses in Albbruck lohne sich nicht. Und „Wir brauchen eine gute, wohnortnahe Versorgung“, dazu die vorhandenen Fachkliniken im Umland, wie Schopfheim, Lörrach und Freiburg. Das „Profitdenken“ im Gesundheitsbereich ist den Linken ein Dorn im Auge. Krankenhäuser gehörten zur Daseinsvorsorge, so Peter Müller, und deshalb besser in die öffentliche Hand.

Der viel beklagte Abwanderung von Ärzten und Pflegepersonal in die Schweiz müsse durch angemessene Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen gegengesteuert werden. Barrois: „Es geht nicht alles zum Nulltarif.“ Das gelte auch in der Altenpflege. Hier hapere es in Deutschland auch an einer gebührenden, gesellschaftlichen Anerkennung des Berufes. De Rosa ergänzt: „Es geht nicht ausschließlich ums Geld, es geht um die Anerkennung im Pflegeberuf.“ Der Status quo sieht für die Linken auch so aus: „Im sozialen Bereich ist über die Jahre Lohndumping betrieben und am Personal gespart worden. Damit kam es zu einer Überlastung beim verbliebenen Personal und in der Folge zu Krankschreibungen und Fehlzeiten. Barrois: „Im Gesundheitssystem ist viel Geld, aber leider nicht sozialverträglich verteilt.“ Nicht gut läuft es für die Linken in der Region auch bei der Versorgung psychisch Kranker. Sorge macht weiter die Ausdünnung der ärztlichen Versorgung auf dem Lande.

Weitere Infos im Internet:
www.waldshut.die-linke-bw.de